Innovations-Gen
CP – Commitment and Pivoting
Gen-Definition = Handlungsleitendes Prinzip
Sich zunächst auf eine strategische Route festlegen und dann für mögliche Routenkorrekturen immer wieder in Austausch treten und beherzte Richtungsänderungen zulassen
Beispiele aus Lernreisen zu Innovation-Hotspots
Angefangen hat der hubraum 2012 als Innovationsschnittstelle der Deutschen Telekom zu Start-ups. Der Fokus lag zu Beginn auf einem Akzelerator-Programm. Co-Working-Spaces, wie man sie heute kennt, gab es damals noch nicht. Heute ist der hubraum ein Tech-Start-up und verfolgt nach wie vor die Idee des Brückenbauers zwischen dem Start-up-Ökosystem und dem Telekom-Konzern mit seiner großen Schwungmasse. Dabei verfolgt der hubraum primär ein Ziel: Innovation wird von außen inkubiert und – im Idealfall – zum Teil des eigenen Produktportfolios.
«Die Tonalität, mit der im hubraum kommuniziert wird, macht Mut: Dinge neu denken, die Technologie ausprobieren, Experimente durchführen und Ungewöhnliches miteinander kombinieren. Konsens statt Konfrontation, das braucht Zeit, aber es lohnt sich», so formuliert es unser Ansprechpartner Daniel, ein dynamischer junger Mann mit Kapuzenpulli, der den hubraum leitet. «Manchmal geht meine Aufgabe auch weiter; ich versuche Verständnis in der Organisation zu erzeugen, zum Beispiel für das bei Start-ups sehr beliebte Experimentieren. Ich nenne das ‚den dritten Weg‘, also ein Verständnis dafür zu erzielen, dass etwas aus heutiger Sicht weder richtig noch falsch ist. Oft geht es nicht darum, ob jemand recht oder unrecht hat. Vielmehr gilt es, einen dritten Weg zu finden und rasch ein Experiment mit ersten Kunden zu machen, ganz so wie es das Lean-Startup-Prinzip vorsieht.»
Weitere Beispiele, die wir im Buch «Corporate Innovation Mindset» (https://bit.ly/3ImTOvK) zu diesem Gen ausführen, finden sich in den Texten zu: JOSEPHS®, WIDMED, Tabakfabrik sowie La Werkstadt.
=> Welche Beispiele kennt Ihr aus Eurer Anschauung für das genannte Innovationsgen? Was stärkt das Gen im Unternehmen, was schwächt es?
Unspezifische Immunabwehr
Nicht selten wird dieses handlungsleitende Prinzip im Organisationsalltag bekämpft – so wie die unspezifische Immunabwehr des Menschen in den Körper eingedrungene Mikroorganismen und fremde Substanzen entfernt. Die unspezifische Abwehr ist nicht auf bestimmte Erreger spezialisiert, sondern blockt generell alle nicht körpereigenen Eindringlinge ab. Im Organisationsalltag sind das beispielsweise fest gefahrene Glaubenssätze:
«Wir sind seit Jahren erfolgreich – und das wird auch so bleiben.»
«Wir sind zu gross, als dass uns ein Mitbewerber etwas anhaben könnte!»
=> Was sind weitere Formulierung, die Euch bei der Abwehr dieses Innovationsgens im Organisationsalltag immer wieder begegnen?
Spezifische Immunabwehr
Die spezifische, erworbene, adaptive Abwehr setzt ein, wenn die unspezifische Abwehr versagt hat. Wenn es die Erreger über die Barrieren hinweg an Fresszellen vorbei geschafft haben, gelangen die Erreger mit dem Lymphstrom zu den Lymphorganen. Hier warten schon die T- und B-Lymphozyten und natürliche Killerzellen.
Commitment und Pivoting bedeutet eben, von seiner lieb gewordenen strategischen Route abzuweichen und beherzte Richtungsänderungen zulassen. Je nach den bisherigen Erfahrungen der Mitarbeitenden können sich jedoch im übertragenen Sinne zahlreiche «T-Gedächtniszellen» gebildet haben, die jegliche Art von Richtungsänderung und Kurskorrektur als feindlichen Eindringling bekämpfen.
=> Kennt Ihr konkrete Beispiele hierfür aus Unternehmen, die Euch vertraut sind?
Hinweis
Dieses Gen entfaltet seine Wirkung am besten, wenn es Teil eines Genstranges ist, der individuell in Tauchgängen arrangiert wird.
Innovations-Spielfeld
1. Warum machen wir überhaupt Innovation?
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